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Die deutsche Bildungslandschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Darauf haben wir im Jahr 2023 verstärkt reagiert. In diesem Jahresbericht erzählen wir zum Beispiel, wie wir unsere digitale Lernplattform „Campus“ modernisierten, um den sich ändernden Anforderungen der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte gerecht zu werden. Wir zeigen, wie wir unseren Beitrag zur Qualitätsentwicklung in Kitas weiter ausbauten. Zu den Veränderungen gehört auch, dass wir uns umbenannt haben: Aus der Stiftung "Haus der kleinen Forscher“ wurde im Mai 2023 die Stiftung Kinder forschen. Das Ziel bleibt auch mit neuem Namen und unter sich ändernden Rahmenbedingungen das gleiche: die Förderung von Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung bei Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren.

  1. Unsere Highlights 2023
  2. Stiftungsrat: Wie hat das Jahr 2023 die Stiftung geprägt?
  3. 1. Unsere Angebote: gute frühe MINT-Bildung – gerade jetzt!
  4. 2. Verbreitung unserer Angebote
  5. 3. Wirksame Kommunikation
  6. 4. Wissenschaftliche Begleitung unserer Angebote
  7. 5. Finanzbericht
  8. 6. Organisation

Unsere Highlights 2023

Neuer Name, neues Design

Im Mai 2023 wurde aus dem „Haus der kleinen Forscher“ die Stiftung Kinder forschen. Damit reagierten wir auf die zahlreichen Entwicklungen, die nicht nur die Stiftung, sondern die Bildungslandschaft insgesamt in den vergangenen Jahren gemacht hat. Seit unserer Gründung im Jahr 2006 bilden wir pädagogische Fach- und Lehrkräfte in MINT- und BNE-Themen fort. Wir sind nicht mehr nur in Kitas, sondern auch in Horten und Grundschulen aktiv. Die MINT-Bildung wurde um eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ergänzt. Immer gleich geblieben ist dabei unsere Haltung: Alle Kinder haben ein Recht auf gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese Haltung spiegelt sich nun noch stärker in unserem Namen und in unserem frischen, zeitgemäßen Design wider, dass wir 2023 sukzessive über alle Medien und Kanäle hinweg ausgerollt haben. 

Digitale Lernplattform „Campus“ 

Zeitgleich mit der Einführung unseres neuen Namens ging unsere neue digitale Lernplattform Campus online – mit vielen neuen Funktionen, einer umfangreichen Sammlung an pädagogischen Materialien bzw. Praxisideen und im neuen Design. Der Campus hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im digitalen Angebot der Stiftung entwickelt und ergänzt unsere lokalen Präsenzfortbildungen. Hier finden pädagogische Fach- und Lehrkräfte kostenlose Weiterbildungen und Lernmaterialien zu den Themen MINT, Nachhaltigkeit, Organisationsentwicklung und Zertifizierung. Außerdem können sie sich fachlich mit ihrer Community austauschen. Genau wie sich die frühe Bildung in Deutschland stetig verändert hat, so war es auch an der Zeit, unsere Lernplattform zu modernisieren, um den Bedürfnissen unserer Zielgruppe gerecht zu werden.

Stiftungsrat: Wie hat das Jahr 2023 die Stiftung geprägt?

Der Stiftungsrat besteht aus Vertreter:innen der fördernden Stiftungspartner und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie aus Mitgliedern des Bundestages bzw. unabhängigen Mitgliedern. Sie begleiten uns auf unserem Weg, steuern die strategische Ausrichtung, beraten und kontrollieren den Vorstand. Drei Mitglieder bilden zudem den Finanzausschuss. Was hat aus ihrer Sicht 2023 geprägt?

2023 war ein Jahr der besonderen Hausforderungen

“2023 war ein Jahr der besonderen Hausforderungen, geopolitisch und auch auf nationaler Ebene. Die Situation in Kitas, Horten und Schulen erfordert von uns allen Anstrengungen, insbesondere aber von den pädagogischen Fachkräften – und das weit über dieses Jahr hinaus. Auch mit neuem Namen unterstützt sie die Stiftung Kinder forschen dabei als starker Partner mit ihrem Angebot.”


Prof. Dr. Jürgen Mlynek
Vorsitzender des Stiftungsrats

Porträt von Jürgen Mlynek

© Falling Walls Foundation

Porträtbild von Johanna Börsch-Supan

© BMBF

Grundstein für Kompetenzen bereits in der frühen Bildung legen

Selbstbestimmtes, kritisches und kreatives Denken und Handeln sind zentrale Kompetenzen, um eine immer komplexere Welt zu navigieren und gestalten. Die jüngsten PISA-Ergebnisse zeigen, dass wir den Grundstein für diese Kompetenzen bereits in der frühen Bildung legen müssen. Die Stiftung Kinder forschen tut genau das und fördert mit ihren Angeboten zu guter früher MINT-Bildung schon bei Kita-Kindern wichtige Zukunftskompetenzen. Damit ist die Bildungsinitiative ein zentraler Baustein in unserem MINT-Aktionsplan, auf dem andere erfolgreich aufbauen können.


Dr. Johanna Börsch-Supan
Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats

1. Unsere Angebote: gute frühe MINT-Bildung – gerade jetzt!

Die Bildung in Deutschland befindet sich in einer Krise, deren Ende vorerst nicht absehbar ist. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte sind überlastet aufgrund von Personalmangel und arbeiten oft unter sehr herausfordernden Rahmenbedingungen. Deshalb bieten wir ihnen möglichst flexible Weiterbildungen an: Damit sie so lernen können, wie es in ihren Alltag passt. Ob in Präsenz, als Blended-Learning-Format oder digital: Wir bieten hochwertige Fortbildungen für das Entdecken und Forschen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie Nachhaltigkeit. Zusätzlich zu unseren bewährten Fortbildungen entwickelten wir 2023 neue MINT- und BNE-Angebote für Kita, Hort und Grundschule.

 

  • Wir haben unsere Mathematik-Angebote um eine umfassende Broschüre ergänzt – voll mit Praxisideen, Tipps zur Lernbegleitung und hilfreichem Hintergrundwissen, um Kinder neugierig auf alltägliche Begegnungen mit Mathematik zu machen. Dort zeigen wir, wie Pädagog:innen mit Kindern im Kita- und frühen Grundschulalter die Welt der Mathematik ganz ohne Berührungsängste entdecken können. Es geht darum, wo überall im Alltag der Kinder Mathe drinsteckt und welche Querschnittsthemen es gibt, wie z. B. Mathematik im Tagesablauf oder in Spielsituationen. Die Broschüre steht auf unserer Lernplattform Campus zum Download zur Verfügung.

  • Mit unserer BNE-Expertise unterstützen wir Pädagog:innen dabei, Kinder stark zu machen für die Zukunft. Wir haben ein neues Bildungsangebot entwickelt! Mit unserem neuen Bildungsangebot “Was macht der Schneehase ohne Schnee? Klimawandel begreifen, gemeinsam handeln” stärken wir pädagogische Fachkräfte im Umgang mit dem Klimawandel. Unsere BNE-Angebote waren 2023 wieder sehr beliebt: 40 neue Trainer:innen haben wir für BNE akkreditiert. 61 Mal haben sich unsere Trainer:innen zu BNE qualifiziert und 247 Präsenz-BNE-Fortbildungen fanden in ihren Regionen statt. Der Online-Kurs “Einstieg in BNE” wurde von 1.067 Personen abgeschlossen. Wir haben zwei digitale Fachnachmittage mit insgesamt ca. 130 und einen Präsenzfachtag in Erfurt mit ca. 90 Teilnehmenden durchgeführt.
     

  • Unser Fachtag, seit 2023 neu im Programm, soll pädagogische Fach- und Lehrkräfte für informatische Bildung begeistern. Mithilfe von Praxisanregungen rund um die Themen Internet, Daten und Geheimnisse können sie mit Kindern in Kita, Hort und Grundschule entdecken, forschen und philosophieren. Im Fokus sind die Auseinandersetzung und ein selbstbestimmter Umgang mit Daten sowie die Rolle der Lernbegleitung.

  • Das Bildungsangebot lädt Grundschullehrkräfte dazu ein, mit ihren dritten und vierten Klassen die Welt der Daten und Algorithmen zu entdecken. Mit kostenlosem Unterrichtsmaterial entschlüsseln die Kinder im Unterricht Codes und malen Pixelbilder. So holen Lehrkräfte Informatikwissen didaktisch sinnvoll und unkompliziert in ihre Klassenzimmer. Mehr als 2.000 Interessierte nutzten das Angebot.

  • Passend zum Wissenschaftsjahr 2023: Das Universum haben wir zwei digitale Angebote entwickelt. Den Online-Kurs “Raumfahrt, Abenteuer und Alltag” veröffentlichten wir im Sommer auf unserer Lernplattform Campus als dritten Teil der beliebten Reihe zu Astronomie. Der Kurs vermittelt pädagogischen Fach- und Lehrkräften Hintergrundwissen (z. B. Einblick in den Alltag im Weltraum, Gründe für den Raumfahrtbetrieb) sowie Praxisideen zum Thema Raumfahrt. Als digitales Begleitangebot für die MINTmachtage wurde das Webinar “Abenteuer Weltall” inklusive einer Qualifizierung für Trainer:innen entwickelt. Der Online-Kurs “Veränderungen gestalten – ein Einstieg in die Kita-Entwicklung” dreht sich um das Querschnittsthema Kita-Entwicklung und ist besonders für Kita- oder Hort-Leitungen interessant.

  • Die Themen des MINT- und Leseförderungsprojekts „echt jetzt?“ waren 2023 “Kommunikation” und “Bewegung”. Umfangreiche Begleitangebote ergänzten erneut das halbjährlich erscheinende Kindermagazin. Darunter: zwei durchgängig ausgebuchte Webinare, interaktive Infografiken, Hörtexte, Arbeitsblätter sowie das neue Format Lese-Forschungsgeschichte. Im Herbst stand fest: “echt jetzt?” wird mit Mitteln der Dieter Schwarz Stiftung und Bild hilft e. V. “Ein Herz für Kinder” um drei Jahre verlängert.

  • Unser im Juli 2023 gestartetes Projekt lotet verschiedene Prototypen aus, um zu ergründen, mit welchen Angeboten wir Grundschullehrkräfte unter den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gut in ihrer Arbeit unterstützen können. Das umfasst die Konzeption von Material bis hin zu dessen Vertrieb und der anschließenden Evaluation. Darüber hinaus unterstützt es die PRIMA!-Länderprojekte bei der Erreichung ihrer inhaltlichen Projektziele.

  • Kita-Teams benötigen Fachwissen, um Veränderungen zu gestalten. Daher haben wir unser Angebot um das Thema Kita-Entwicklung erweitert. Seit 2023 entstehen, neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung auch mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und der Siemens Stiftung, Fortbildungen, Selbstlernkurse und Materialien, wie z. B. das Impulsset "Von der Idee in die Praxis: So gelingt der Transfer ins Kita-Team". Das intensive Programm “KiQ – gemeinsam für Kita-Entwicklung: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden” startete zum dritten Mal. Alle Angebote haben ein Ziel: Das Fachpersonal am Bildungsort Kita dabei zu unterstützen, die pädagogische Qualität ihrer Bildungsarbeit zu steigern. 

  • Im Dezember startete die Webinarreihe MINTplus. Dieses neue Einstiegsangebot für pädagogische Fachkräfte und Kita-Teams erfüllt den erhöhten Bedarf an interdisziplinären Methoden-Kenntnissen und MINT-Fachwissen im Bereich der frühkindlichen Bildung. Die Webinare beinhalten inspirierende Gastvorträge wie “Leadership – Die geheime Superpower von Kita-Teams” sowie begleitende Austauschformate auf dem Campus.

  • Die zentrale Lernplattform für außerschulische MINT-Bildung ist seit November 2023 online und bietet zahlreiche frei zugängliche und qualitativ hochwertige, kostenfreie Lernangebote für unterschiedliche Zielgruppen und Interessen. Themen sind z. B. Klimawandel, Künstliche Intelligenz, Wissenschaft für Kinder erlebbar machen und Fundraising für MINT-Initiativen. Offiziell eröffnet wurde der MINT-Campus mit einer Veranstaltung im November mit wichtigen Stakeholdern der MINT-Bildungslandschaft. Dort präsentierte der parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Jens Brandenburg die Lernplattform der Öffentlichkeit. Die Stiftung Kinder forschen verantwortet im Verbundprojekt die Begleitforschung sowie das Monitoring und die Evaluation der Lernangebote. Zudem entwickelt sie gemeinsam mit Partnern Lernangebote. Die weiteren Verbundpartner sind die matrix gGmbh und der Stifterverband.

  • Neun weitere Grundschulen aus Baden-Württemberg integrieren ab dem Schuljahr 2023/24 das Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Alltag. Die Lehrkräfte erhalten schulinterne Fortbildungen und setzen mit ihren Klassen Projekte um. Als Teil des Programms "Kinder pflanzen Bäume – Gemeinsam den Zukunftswald gestalten" der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg wird es von dieser gefördert.

  • Im Jahr 2023 endeten die Fortbildungsreihen zur Energiebildung in Baden-Württemberg und Thüringen. In Sachsen laufen die Fortbildungen zur informatischen Bildung noch bis Juni 2024. Die wissenschaftliche Begleitung der Projekte mündete im Band 16 der Wissenschaftlichen Schriftenreihe der Stiftung, der Anfang 2024 veröffentlicht wurde. Diese Ausgabe konzentriert sich erstmals vollständig auf MINT-Bildung im Primarbereich.

Das haben wir bei unseren Bildungsangeboten 2023 erreicht:

  • Zwei pädagogische Fachkräfte nehmen an einer Fortbildung der Stiftung Kinder forschen teil.

    13.213

    Teilnahmebescheinigungen ausgestellt

  • Zwei Kinder lesen das Magazin "echt jetzt?"

    380.000

    Kinder erhielten "echt jetzt?"-Magazin

  • Zwei pädagogische Fach- oder Lehrkräfte sitzen am Laptop.

    16.793

    Nutzer:innen auf unserer digitalen Lernplattform Campus

2. Verbreitung unserer Angebote

Ob Kita, Grundschule, Ganztag, Inhouse, Präsenz-Fortbildungen oder andere Angebote: Die Stiftung Kinder forschen verfügt über ein solides Verbreitungsnetzwerk mit über 1.000 engagierten Menschen, organisiert in 194 lokalen Netzwerkpartnern, die sich für gute frühe MINT-Bildung engagieren. Dieses System wurde auch 2023 u. a. durch den Einsatz effektiver und bundesweiter Beratung, einem breiten Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen und Unterstützung für Sachkosten zielgerichtet gestärkt. 
Nachdem die Zahl der Präsenzfortbildungen während der Pandemie stark zurückgegangen war, stieg sie im Jahr 2023 wieder an. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie etwa dem Personalmangel und hoher Krankenstände setzten die Partner deutlich mehr als 1.000 Präsenzfortbildungen in der Fläche um. Jede vierte Fortbildung wurde als Inhouse-Format umgesetzt. 

© Ralf Masorat/Stiftung Kinder forschen / Übergabe der Zertifizierung "Stadt, in der Kinder forschen"

Geestland – Stadt, in der Kinder forschen

Als erste Kommune in Deutschland trägt Geestland den Titel “Stadt, in der Kinder forschen”. Die Auszeichnung, verliehen auf einem großen Forschungsfest, würdigt das herausragende Engagement der Kitas. Zum Zeitpunkt der Verleihung in Oktober 2023 hatten alle 18 Kitas in städtischer Trägerschaft eine Zertifizierung als Häuser, in denen Kinder forschen, erhalten. Weitere Städte sollen dem Beispiel nun folgen.

Zertifizierung

Mit einer Zertifizierung können Bildungseinrichtungen zeigen, dass sie ein Haus sind, in dem Kinder forschen. 2023 konnten 843 Kitas, Horte und Grundschulen zertifiziert werden, davon 144 zum ersten Mal. Um auch bei der Vergabe von Plaketten nachhaltig zu handeln, erhalten zertifizierte Kitas, Horte und Grundschulen seit Juni 2023 nur noch einmalig ihre Plakette (statt zuvor alle zwei Jahre). Jede weitere Zertifizierung können sie mittels einer Urkunde im nachhaltig produzierten Holz-Rahmen nachweisen. Zusätzlich erhalten alle zertifizierten Einrichtungen ein digitales Banner, um den Zertifizierungserfolg auf ihrer Webseite oder bei anderen digitalen Auftritten zu präsentieren. 

Neue Formate


Mit “MINT vor Neun” startete unser neues, bundesweites und digitales Austauschformat für Netzwerk-Partnerorganisationen. Es richtet sich an deren Führungskräfte und Förderer der gemeinsamen Arbeit. Knapp 100 Teilnehmende trafen sich hier zweimal im Jahr. 
Zudem setzten wir mit “Netzwerke Kompakt” ein Newsletterformat speziell für die Zielgruppe der Netzwerkpartner auf. Darin informieren wir zu Inhalten rund um die Netzwerkarbeit, zu aktuellen Themen aus der Stiftung und der jeweiligen Region. Beide Formate führen wir 2024 fort.

Netzwerktagung 2023

Am 9./10. Mai fand die jährliche Netzwerktagung der Stiftung Kinder forschen statt – erstmals wieder in Präsenz. Rund 130 Teilnehmende aus 102 Netzwerken waren nach Berlin gereist, um Neuigkeiten zu den Themen Strategie und Marke zu erfahren und sich miteinander auszutauschen. So wurde den Netzwerkkoordinator:innen das neue Erscheinungsbild der Stiftung feierlich vorgestellt, um diese bereits vor dem offiziellen Start der Kommunikation einzubinden. Neben dem Marktplatz fanden vor allem die beiden Vorträge zu Künstlicher Intelligenz und demografischem Wandel ein großes Publikum. Die Rückmeldungen zeigen: Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Die Teilnehmenden genossen die Möglichkeit zum persönlichen Austausch und nahmen positive Impulse für ihre Arbeit mit.

Das haben wir bei der Verbreitung unserer Angebote 2023 erreicht:

  • Zwei pädagogische Fachkräfte nehmen an einer Fortbildung der Stiftung Kinder forschen teil.

    84%

    aller Kitas, 90% aller Horte und 77% aller Grundschulen stehen unsere Qualifizierungsangebote zur Verfügung.

  • 194

    lokale Netzwerkpartner engagieren sich bundesweit für gute frühe MINT-Bildung

  • Fünf Kinder freuen sich über die Zertifizierung ihrer Bildungseinrichtung.

    843

    Kitas, Horte und Grundschulen ließen sich zertifizieren, 144 davon erstmalig.

3. Wirksame Kommunikation

Wir initiierten zahlreiche bildungspolitische Veranstaltungen und bundesweite Aktionen, aber auch Pressestatements, Print- und Onlinepublikationen, die einen Einblick vermittelten, wie frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Stiftung Kinder forschen in der Praxis aussieht. Zudem waren wir auf verschiedenen Ebenen im Dialog mit Politik und Gesellschaft und stärkten damit auch 2023 den Wert von früher Bildung. 

Von der Erde bis zum Mars: "Tag der kleinen Forscher" 2023

Beim "Tag der kleinen Forscher" 2023 ging es hoch hinaus. Unter dem Motto "Abenteuer Weltall – komm mit!" lud der Mitmachtag alle Kinder ein, das Universum zu erkunden. Auf Forschungsfesten in ganz Deutschland und bei der Zentralveranstaltung in Berlin wurde geforscht und gefeiert. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz forschte mit. Ab 2024 geht’s nun weiter als Aktion MINTmachtage.

Stiftung in unterschiedlichen Zielgruppen bekannt machen

Eine besondere Würdigung erfuhr die Stiftung im Oktober 2023: Der Erlös aus dem jährlichen Benefizkonzert des Bundespräsidenten in Leipzig floß in die Bildungsarbeit der Initiative.

Beim Plenum Frühpädagogik, das wir mit dem FRÖBEL e.V. veranstalten, ging es dann wieder um Praktisches: "Wie bildet man eine Demokratie? Mitwirkung von Kita-Kindern als Zukunftsaufgabe" war hier das Thema.

Im Austausch mit der Politik

Was ergibt sich aus der Praxis für die Politik? Zahlreiche Politiker:innen besuchten 2023 Kitas und Grundschulen und machten sich selbst ein Bild, u. a. der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller. Bei einem parlamentarischen Abend konnten wir zudem mit Politiker:innen über einen DigitalPakt Kita sprechen.

Das haben wir 2023 in der Kommunikation erreicht:

  • Erzieherin sitzt vor dem Laptop.

    6.524

    Menschen und Institutionen folgen neu unseren Social-Media-Kanälen

  • 135

    Personen aus der Politik unterstützten den "Tag der kleinen Forscher"

  • Zwei Fortibildungsteilnehmende schauen gemeinsam in das Magazin "Forscht mit!".

    144.817

    Ausgaben unserer pädagogischen Fachzeitschrift "Forscht mit!" erreichten pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und Grundschulen

4. Wissenschaftliche Begleitung unserer Angebote

Alle unsere Angebote sind wissenschaftlich fundiert und entsprechen höchsten Qualitätsstandards. Indem wir unsere Zielgruppen regelmäßig befragen, mittels Studien bzw. Expertisen sowie einem kontinuierlichen fachlichen Austausch mit Expert:innen sichern wir die Qualität unserer Angebote. 2023 haben wir z. B. mehr als 13.000 Mal Fach-, Lehr- und Leitungskräfte befragt und 13 Fachtreffen organisiert. 

Voraussetzung für Nutzung von Bildungsangeboten

2023 haben wir in unseren Befragungen einen Schwerpunkt darauf gelegt herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen pädagogische Fach- und Lehrkräfte unsere Bildungsangebote nutzen würden. Dabei zeigt sich: Viele Pädagog:innen kennen unsere Bildungsinitiative, auch wenn sie noch kein Angebot genutzt haben (77 %). Zu den bekanntesten Angeboten zählen neben der Zertifizierung pädagogische Materialien. Interessanterweise nutzen viele Pädagog:innen (28 %) diese Materialien auch, ohne an einer Fortbildung teilgenommen zu haben. Diese ermöglichen so eine leicht zugängliche Auseinandersetzung mit der frühen MINT-Bildung.

Neue Bände der Schriftenreihe erschienen

Wie kann Organisationsentwicklung zu verbesserter Kita-Qualität führen? Dieser Frage gehen vier Expertisen in den Bänden 14 und 15 nach. Band 16 beschäftigt sich mit der Qualität von Unterricht zu MINT-Themen, dem Potenzial einer vernetzenden MINT-Bildung und den Gelingensbedingungen von MINT-Lehrkräftefortbildungen für den Primarbereich. 

Mit einer Übersetzung von Band 9 zur frühen informatischen Bildung ins Englische steht dieser Band nun auch einer internationalen Leserschaft zur Verfügung.

Internationaler Dialog zur MINT-Bildung

Der International Dialogue on STEM Education (IDoS), ein gemeinsames Projekt der Stiftung Kinder forschen und der Siemens Stiftung, ist ein Lernnetzwerk, das aktuell sechs Mitglieds-Organisationen vereint. Alle sechs konzentrieren sich auf die Weiterbildung von pädagogischem Personal im Bereich der frühen MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Im Juni veröffentlichte das Netzwerk sein gemeinsam verfasstes Lernpapier “How can networks help encourage the development and professionalisation of innovative early STEM Education in a changing world?”. Darin teilen die Peers Erfahrungen und Erfolgsfaktoren guter Netzwerkarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Ein weiteres Highlight war das Präsenztreffen in Helsinki im Oktober 2023.

Das haben wir 2023 bei der wissenschaftlichen Begleitung erreicht:

  • Diagramm, das zeigt, welche Angebote Pädagog:innen ohne Fortbildungsbesuche kennen.

    13.324

    Mal haben wir pädagogische Fach-, Lehr- und Leitungskräfte befragt

  • Menschen der Bildungsinitiative miteinander im Gespräch

    1.439

    Mal haben wir unsere Trainer:innen sowie Netzwerkkoordinator:innen befragt

  • Durch Treffen mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis fundieren wir unsere Angebote fachlich.

    13

    Fachtreffen mit insgesamt 84 Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis zur fachlichen Fundierung unserer Angebote

5. Finanzbericht

An dieser Stelle informieren wir über unsere Einnahmen und Ausgaben sowie die Herkunft und Verwendung unserer finanziellen Mittel. Mit den uns zur Verfügung gestellten Mitteln gehen wir verantwortungsvoll um. Der Finanzbericht liefert Informationen zu den Stiftungseinnahmen und -ausgaben im Jahr 2023.

Das Finanzierungskonzept

Die Stiftung finanziert sich über drei wesentliche Quellen: die institutionelle Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Partnerstiftungen sowie projektbezogene Förderungen. Alle drei Finanzierungsquellen leisteten einen substanziellen Finanzierungsbeitrag zum Jahresbudget. Die nachhaltige Sicherung dieser unterschiedlichen Finanzierungsstruktur ist auch für die Zukunft ein strategisches Ziel der Finanzierung der Stiftung und ein bedeutender Grundsatz der Arbeit. Herausfordernd bleibt dabei der über die Jahre gestiegene Anteil von nur kurz- bis mittelfristig planbaren Einnahmen. Langfristige institutionelle Förderungen durch das BMBF und die Partnerstiftungen bleiben ein wichtiger Bestandteil des Finanzierungskonzeptes der Stiftung.

Transparenz

Da es der Stiftung sehr wichtig ist, über die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel transparent zu informieren, geht sie über die gesetzlich vorgeschriebenen Berichtspflichten hinaus.

So hat sich die Stiftung der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen und sich zur Einhaltung eines Verhaltenskodexes zur Verhinderung von Korruption verpflichtet. 
Der Jahresabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung erstellt und durch die Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Der Schwerpunkt der Prüfung lag insbesondere auf der Vollständigkeit und Bewertung der Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen, der periodengerechten Abgrenzung der Aufwendungen und Erträge sowie dem Ansatz und der Bewertung des Sachanlagevermögens. Dabei wurden sowohl Systemprüfungen des internen Kontrollsystems als auch analytische Prüfungshandlungen und Einzelfallprüfungen vorgenommen. Im Rahmen der Systemprüfung wurden mit Blick auf die festgelegten Prüfungsschwerpunkte Aufbau- und – soweit erforderlich – Funktionsprüfungen des internen Kontrollsystems durchgeführt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

6. Organisation

Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Die Stiftung verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Ihr Grundstein wurde 2006 mit der Gründung des Vereins gelegt. Seit 2008 existiert sie als Stiftung bürgerlichen Rechts.

Allgemeine Angaben zur Stiftung

Name
Stiftung Kinder forschen

Sitz
Bonn (Operativer Sitz der Stiftung ist Berlin)

Gegründet
2008 (Gründung des Vereins: 2006)

Rechtsform
Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts

Gemeinnützigkeit
Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des § 52 der Abgabenordnung.

Arbeitnehmendenvertretung
Betriebsrat

Personalprofil

Die Stiftung Kinder forschen beschäftigte am 31. Dezember 2023 insgesamt 230 Mitarbeitende. 

Organisationsstruktur und Teams

Die Stiftung wird vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Tobias Ernst und die Vorständin Angelika Dinges (Vorstellung des Vorstandes).
Der Arbeitsbereich "Netzwerke" wird von Christina Mersch geleitet.
Dr. Margret Lohmann leitet den Arbeitsbereich "Inhalte und Fortbildungen".
Pressesprecherin und Leiterin des Arbeitsbereichs "Kommunikation" ist Beatrice Strübing.
Sascha Glowik ist für den Bereich "Administration und Infrastruktur" verantwortlich.
Den Arbeitsbereich "Forschung und Qualitätsmanagement" leitet Dr. Janna Pahnke.

Aufsichtsorgane und Gremien

Stiftungsrat
Der Stiftungsrat steuert die strategische Ausrichtung der Bildungsinitiative, berät und kontrolliert den Vorstand. Er setzt sich aus Vertreter:innen der Stiftungspartner zusammen. Seine Mitglieder kommen an dieser Stelle im Jahresbericht zu Wort. 

Wissenschaftlicher Beirat
Der Beirat der Stiftung besteht aus unabhängigen Personen aus der Wissenschaft unterschiedlicher Professionen. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats sind hochkarätige Fachleute relevanter Disziplinen. 

Kuratorium
Das Kuratorium berät Stiftungsrat und Vorstand in inhaltlichen und strategischen Fragen. Persönlichkeiten aus Politik, Bildung und Gesellschaft stehen der Stiftung mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk zur Seite.

Umwelt- und Sozialprofil

Die Stiftung Kinder forschen übernimmt Verantwortung für künftige Generationen. Darum spielt nachhaltiges Handeln eine wichtige Rolle in ihrem Arbeitsalltag (mehr erfahren). 2023 wollten wir wissen, wie hoch unser CO2-Fußabdruck ist und v. a., wie wir diesen weiter verringern können. Deshalb haben wir erstmals eine Klimabilanz erstellt (mehr erfahren).

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